Hörgeräte - Made for iPhone (MFi)
Made for iPhone – Ein Prädikat für einfache Konnektivität zu Apple-Geräten
Alle bekannten und gängigen Hersteller vertreiben heute Hörgeräte, die mit dem Logo „Made for iPhone“ – kurz MFi – versehen sind. Die Kennzeichnung bestätigen, dass sich diese Geräte mit Apple-Produkten mittels Bluetooth verbinden lassen. Darunter zählen nicht nur iPhones, sondern auch iPads oder iPods. Erfreulich ist, dass dieses Feature in den meisten Fällen bereits in der Einstiegsklasse angeboten wird – „Kassenmodelle“ verfügen in der Regel nicht über die MFi-Zertifikation.
Einmal verbunden können Telefonate und Musik, aber auch alle anderen Audioinhalte, wie Videos oder Nachrichtentöne, auf den Hörgeräten abgespielt werden. Das gute dabei, das ganze geschieht mit einem satten und klaren Klang.
Wie verbinde ich mein iPhone mit den Hörgeräten
Eine MFi-zertifiziertes Hörgerät lässt sich schnell und einfach mit einem Apple Gerät verbinden. Aber nicht alle iPhones oder iPods können verbunden werden. Verbunden werden können: iPhone 5 oder neuer, iPad der 4. Generation oder neuer, aber auch ein iPod Touch der 5. Generation oder neuer kann verbunden werden. Bei iPad Pro, Air oder mini, kann jeden Apple Produkt mit einem MFi-Hörgerät gekoppelt werden.
iPhone mit dem Hörgerät verbinden – Schritt für Schritt
- Aktivieren Sie in „Einstellungen“ das „Bluetooth“.
- Schalten Sie das Hörgerät aus und wieder ein.
- Wählen Sie in „Einstellungen“ -> „Bedienungshilfen“ -> „Hören“ -> „Hörhilfen“ aus
- Unter dem Punkt „MFI-Geräte“ tippen Sie auf den Eintrag „…´s Hörsystem“ – nun ist das Hörgerät gekoppelt.
Achtung: Müssen zwei Hörgeräte mit einem Apple-Produkt verbunden werden, so ist zu beachten, dass unter MFi-Hörhilfen „(R+L)“ angezeigt wird.
Das Koppelt kann bis zu einer Minute dauern, muss aber nur beim allerersten Mal gemacht werden. Einmal mit einem Apple-Produkt verbunden, verbinden sich die Hörgeräte automatisch, sofern die Bluetooth-Funktion auf dem Apple-Gerät aktiviert ist.
Made for iPhone-Hörgeräte und das neue Bluetooth LE Audio
Dreh- und Angelpunkt für die Konnektivität ist das Bluetooth-Funkprotokoll. Insgesamt gibt es drei verschiedene Funkprotokolle die MFi-Hörgeräte nutzen: Bluetooth Classic, Bluetooth LE (Low Energy) und Bluetooth LE Audio. Hörgeräte der neusten Generation nutzen das 2021 eingeführte Bluetooth LE Audio, das Bluetooth LE ablöst.
Bluetooth Classic wird von Phonak, Unitron und Hansaton verwendet. Der Vorteil dabei ist, dass ein Datentransfer vom und zum Hörgerät möglich ist. Somit wird für freihändiges Telefonieren, auch „handsfree“ genannt, kein zusätzliches Mikrofon benötigt. Dieser große Vorteil, war lange Zeit nur dieser Form des Bluetooth-Protokolls vorenthalten. Nachteilig ist dabei der hohe Energieverbrauch.
Bluetooth LE ist die deutlich energiesparendere Variante. Der große Nachteil hierbei ist aber, dass ein Streaming von Audioinhalten nur zum Hörgerät erfolgen kann. Zum Telefonieren muss also entweder ein externes Mikrofon gekoppelt werden oder das iPhone in der Hand gehalten werden. „Handsfree“-Telefonie ist also nur mit diesen beiden Optionen möglich. Die energieeffizientere Variante wird von einer Vielzahl von Herstellern verwendet wie beispielsweise: Signia, ReSound, Widex, Oticon, Starkey, Audio Service oder Philips.
Hersteller, die einst Bluetooth LE genutzt haben, verwenden heute das weiterentwickelte Bluetooth LE Audio. Es verbindet die Vorteile der beiden Funkprotokolle LE und Classic. LE Audio ist nochmals energieeffizienter als die bisherigen Bluetooth-Funkprotokolle und ermöglicht Streaming von Audio vom Hörgerät zum Apple-Device. Dadurch ist freihändiges Telefonieren ohne zusätzliches Mikrofon bei neusten MFi-Hörgeräten möglich.
Bluetooth Streaming iPhone / iOS – Made for iPhone (Mfi)
Im Jahr 2010 brachte der Hörgerätehersteller ReSound die Bluetoothkonnektivität auf den Markt. Dabei gab es aber Einschränkungen, denn die Geräte konnten nur mit Apple-Smartphones gekoppelt werden. Apple lizensierte sich einen Bluetooth Low Energy-Standard, auf dessen Basis die Audiodateien direkt in die Hörsysteme gestreamt werden. Hörgeräte, die das Streamen von Audiodateien zu Apple-Produkten unterstützen, sind mit „Made for iPhone“ gekennzeichnet. Hierbei besteht der Nachteil, dass das Streaming nur in eine Richtung möglich ist, vom iPhone zum Hörsystem und für Freisprechen ein externes Mikrophon benötigt wird.
Funktionen des Hörgerätes mit dem iPhone steuern
Mit einem Apple-Gerät lassen sich eine Auswahl von Basis-Einstellungen an den Hörgeräten vornehmen, wie: Lautstärke für ein oder beide Hörgeräte einstellen, Verbindungsstatus anzeigen, Wahl von Hörprogrammen oder die Funktion „Live-Mithören“.
Bei der Funktion „Live-Mithören“, fungiert das Apple-Gerät wie ein Mikrofon. Das Apple-Produkt wird vor die Person gelegt, die man besser verstehen möchte, und das aufgenommene wird direkt auf die MFi-Hörgeräte abgespielt. Gerade in lauten Geräuschumgebungen kann diese Funktion hilfreich sein.
Android und iOS Audio Streaming mit Bluetooth Classic
Bluetooth Classic wird heute kaum noch verbaut und zunehmend von Bluetooth Low Energy abgelöst. Dabei gibt es bei Bluetooth Classic große Vorteile: Zum einen wird ein besseres Klangerlebnis erzielt, da mehr Datenmengen ausgetauscht werden, zum anderen ist das Hörsystem in der Lage, ohne externes Mikrophon, als Freisprechanlage zu fungieren. Dies ist insbesondere für Menschen, die viel telefonieren interessant. Der große Stromverbrauch ist wohl das ausschlaggebende Kriterium dafür, dass sich immer mehr Hersteller für BLE entscheiden.
Hersteller-Apps – die volle Bandbreite an Einstellungsmöglichkeiten
Mit den Apps der Hörgeräte-Hersteller lassen sich nochmal mehr Einstellungen vornehmen. Manuelle Einstellungen an den Hörgeräten durch Programmtaster und Lautstärkewippen entfallen so. Die Apps sind zudem äußerst benutzerfreundlich und einfach aufgebaut, sodass jeder schnell und einfach die benötigten Einstellungen vornehmen kann.
Eine Auswahl verschiedener Einstellungsmöglichkeiten sind: Lautstärke der Hörgeräte, Höhen und Tiefen einstellen, Auswahl der Situationsabhängigen Hörprogramme (Restaurant, Einkaufen, Gespräch) oder auch Anpassung der Richtungsmikrofone, Übertragung der Ferneinstellungen durch den Hörakustiker.
Welche Funktionen genau unterstützt werden, unterscheidet sich sowohl von Hersteller zu Hersteller, sowie auch unter den einzelnen Preisklassen. Pauschal kann man sagen, je höherwertiger die Hörgeräte, desto größer die Bandbreite der Einstellungsmöglichkeiten.
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